Andalusien auf eine neue Weise erleben

Wenn man von Andalusien spricht, so denkt man in erster Linie an die langen Sandstrände der Costa del Sol, die Sonnenküste Spaniens, und an die monumentalen Bauten in Granada, Sevilla oder Córdoba, die den europäischen Kontinent und seine Vergangenheit mit der arabischen Geschichte verbinden. Dabei hat Andalusien weitaus mehr zu bieten als Strand und einige historische Bauten.
 
Andalusien, im Spanischen Andalucía, ist mit seinen 8,4 Millionen Einwohnern doppelt so groß wie die Niederlande oder die Schweiz und entspricht in seiner Gesamtgröße etwa einem Viertel Deutschlands. Allein in den sieben größten Städten des Landes zählt man über ein Viertel der gesamten Bevölkerung der Region Andalusien, was deutlich macht wie dünn besiedelt diese gigantische Landfläche tatsächlich ist.

Der Strand von Málaga
Foto: Herbert Kårlin

Auch von der Natur her zeigt sich Andalusien extrem vielseitig, denn von den sonnigen und warmen Stränden kann man in nur einer Stunde bereits zu den Steigungen des Pico de Mulhacén kommen, einem Berg, der mit seinen 3480 Meter Höhe die Zugspitze weit unter sich lässt und oft von November bis Mai zum Skilaufen einlädt. Entsprechend groß ist auch der Temperaturunterschied, denn während das Thermometer in Málaga vielleicht 20 Grad im Plusbereich anzeigt, liegt die Temperatur in der teilweise nur 35 Kilometer vom Strand entfernten Sierra Nevada schon bei minus 20 Grad.

Sierra Nevada
Foto: Herbert Kårlin

Andalusien zu entdecken, bedeutet nicht nur ein geografisches Naturparadies im Süden Europas zu finden, sondern auch eine neue Kultur zu erschließen in dem der viel diskutierte Stierkampf nur eine sehr kleine Rolle einnimmt, denn die zahlreichen Traditionen, eine vielfältige Essenskultur und die unendlichen Wanderwege machen es unmöglich jemals in seinem Leben "ganz" Andalusien zu besuchen und alle Geheimnisse dieser Region Spaniens ausfindig zu machen.
 
Wer heute Andalusien besucht, wird auch nur sehr selten hören dass er in Spanien sei, auch wenn diese Region administrativ gesehen zu Spanien gehört, aber hier spricht man nur von Andalucía, um auszudrücken, dass hier eine eigene Kultur entstanden ist, die Andalusien eine eigene Identität verliehen hat, und selbst die Sprache, die hier gesprochen wird, unterscheidet sich deutlich vom Kastilisch, das man in Madrid, der Hauptstadt Spaniens, zu hören bekommt.