Cádiz, wo sich Mittelmeer und Atlantik treffen
Die Stadt Cádiz verfügt gegenwärtig über rund 115.000 Einwohner und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, wobei Cádiz auf einer Insel die ursprünglich Gadeiras genannt wurde, liegt die nur über eine Brücke erreicht werden kann, die wiederum von Lord Byron als die Sirene des Ozeans bezeichnet wurde. Während Cádiz früher insbesondere von den Aktivitäten am Hafen lebte, so spielt heute vor allem auch der Tourismus eine große Rolle, da man im im älteren Teil der Stadt Sehenswürdigkeiten aus den unterschiedlichsten Epochen finden kann und zudem an jeder Ecke eine Bodega (Weinkeller) findet.
Cádiz gehört mit zu den ältesten Städten Europas und spielte bereits unter den Phöniziern eine bedeutende Rolle, sowohl im Handel als auch in militärischer Hinsicht. Dies hängt insbesondere von der strategischen Lage der Stadt ab, da sich hier der Atlantik und das Mittelmeer treffen, was bereits damals, vor allem dank des des Hafens, den Handel in alle Richtungen öffnete. Zur römischen Zeit gehörte Cádiz dann zu einer der reichsten Städte am Mittelmeer, wovon noch heute zahlreiche Monumente zeugen.
Unter den Phöniziern wurde die Stadt Cádiz als Gadir bezeichnet, was soviel wie Festung bedeutet, eine Bezeichnung die man, etwas abgewandelt noch heute in nordafrikanischen Städten zu finden ist, zum Beispiel der Stadt Agadir in Marokko. Cádiz war um diese Zeit die bedeutendste Ansiedlung der Phönizier in Andalusien und, nach Karthago, auch die zweitgrößte Handelsniederlassung der Phönizier. Cádiz wurde in dieser Zeit im Mittelmeerraum bekannt für die Herstellung von Purpurstoffen, die Glasherstellung und die Herstellung von Amphoren. Als die Griechen dann Cádiz übernahmen, ebenfalls auf Grund der geografischen Lage, passten sie den Namen der Stadt dem Griechischen an und nannten sie Gádeira.
Da Cádiz bis zum 19. Jahrhundert eine Insel war, ist logisch dass sich das Leben und die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt bis zu dieser Zeit nahezu ausschließlich mit dem Meer und dem Handel in Verbindung stand. Die Hauptrolle für Cádiz spielte hierbei der Hafen und natürlich der Fischfang, die jedoch beide ab Mitte des vergangenen Jahrhunderts immer mehr an Bedeutung verloren. Cádiz versuchte dieses Problem dadurch auszugleichen indem Werften entstanden, insbesondere für den Bau kleinerer Boote, auch wenn in diesem Bereich bereits eine starke Konkurrenz existierte. Trotz der zahlreichen kleineren Wirtschaftsunternehmen und zahlreichen Dienstleistungsunternehmen, die teilweise mit der Hilfe europäischer Gelder geschaffen wurden, ist die Arbeitslosigkeit in Cádiz gegenwärtig eine der höchsten in ganz Andalusien.
Auch wenn der Tourismus in Cádiz schneller wächst als in den anderen Städten Andalusiens, insbesondere der nationale Tourismus, und dort über 2000 Einrichtungen (Hotels, Pensionen, private Unterkünfte, Restaurants) registriert sind die ausschließlich vom Tourismus leben, so hat sich dies bisher nicht auf die Höhe des Einkommen und den Beschäftigungsgrad der Bevölkerung ausgewirkt. Erstaunlich hierbei ist insbesondere dass man in Cádiz jedes Jahr über fünf Millionen Übernachtungen von Touristen zählt, jeder Tourist im Schnitt 9,7 Tage in Cädiz verbringt und zudem die Rekordsumme von 91,5 Euro pro Tag ausgibt. Hinzu kommt der starke Kreuzfahrttourismus und Personen die nur für einen Tag nach Cádiz kommen.