Die Geschichte der Stadt Almería

Die Gegend an der die Alcazaba in Almería liegt, war, nach archäologischen Untersuchungen, bereits während der Jungsteinzeit bewohnt. Einige wenige Funde weisen auch darauf hin dass sich die Phönizier ebenfalls an den gleichen Stellen aufhielten, ohne hier jedoch eine größere Ansiedlung oder eine Stadt zu schaffen.
 
Erst mit der Ankunft der Römer kann man in Almería eine feste Ansiedlung nachweisen, sowohl durch den Fund von Keramikresten, als auch von Mauerresten die man entsprechend datieren konnte. Auf Grund der relativ geringen Fundstellen muss man jedoch davon ausgehen dass es sich nur um eine kleinere Ansiedlung handelte, also nicht von einer Stadt oder einem wirtschaftlichen Zentrum gesprochen werden kann. Auch wenn die Römer bereits gegen dem 3. Jahrhundert vor Christus in Almería ankamen, so sollte sich die Stadt erst mit der Zeit in eine wichtige Hafenstadt verwandeln, vor allem zur Zeit als der Handel mit dem Gewürz Garum bedeutend wurde und auch die Salzereien für Fische an Bedeutung annahmen.

Jairán (Jairan al-Amiri)
Foto: Herbert Kårlin

Mit der Invasion der Wandalen und der Westgoten im dritten und vierten Jahrhundert ging der Handel wieder nach unten, zumindest bis sich das byzantinische Reich im 6. Jahrhundert im Gebiet um Almería ausbreitete. Aus dieser Zeit stammt auch ein Brunnen in der Festung, der wenig später auch den arabischen Invasoren diente.
 
Die ersten Zeichen des arabischen Reiches zeigen sich in Almería Ende des 8. Jahrhunderts, als der Emir Abderramán I (Abd ar-Rahman I.) begann die andalusische Küste mit Verteidigungsanlagen zu versehen um den Wikinger die Eroberung des Gebietes zu verhindern. Die ursprüngliche Ansiedlung der Stadt begann allerdings in Pechina, heute ein Vorort der Stadt Almería. Erst unter Abderramán III (Abd ar-Rahman III.) wurde Almería dann zur Stadt ernannt und ab dem Jahr 955 begann der Bau der Alcazaba und der Stadtmauer.
 
Unter Abderramán III entstand das damalige Zentrum Almerías das vollständig von einer Stadtmauer umgeben war. Zu dieser Almedina (Stadt) gehörten insbesondere die Mezquita Mayor, die Alcaicería (das Handelszentrum), die Atarazanas (das Industriegebiet mit der Werft) und der Zoco (der Wochenmarkt unter freiem Himmel). In dieser Epoche entwickelte sich Almería zur bedeutendsten Handelsstadt von al-Ándalus (Andalusien). Als die wichtigste Handelsware jener Zeit galt Seide, die vor allem wegen der hohen Qualität bekannt war.
 
Nach dem Tod des Kalifen Hixem II (Hischam II.) wurde Jairán (Jairan al-Amiri) der erste König des Reiches Almería, der zum einen die Stadtmauer erweiterte und verstärkte, zum anderen aber auch die Alcazaba ausbaute, Arbeiten die jedoch erst unter seinem Nachfolger Almotacín, dem königlichen Dichter, beendet wurden, dem es jedoch auch gelang sehr viele Literaten und Wissenschaftler nach Almería zu locken.
 
Da sich Almotacín mehr der Kunst und der Wissenschaft widmete statt der Kriegskunst, gelang es den Almoráviden die Stadt Almería einzunehmen, Berbern die sich wiederum mehr der Verbreitung des Islam widmeten als der Verteidigung, konnte der katholische, spanische König Alfonso VII (Alfons VII.) 1147 Almería erobern, zumindest ein Jahrzehnt lang, bis die Almohaden, eine Berber-Dynastie, die Stadt eroberten, unter denen Almería jedoch seine wirtschaftliche und militärische Rolle in Andalusien verlor da diese sehr wenig vom Handel verstanden.
 
Auch den Almohaden gelang es jedoch nicht Almería wieder zum Aufschwung zu bringen und interne Streitigkeiten ermöglichten es dann den Nasriden im 13. Jahrhundert Almería zu übernehmen, zumal die Trockenheit des Jahres 1227 die Landwirtschaft und den Handel der Stadt in enorme Schwierigkeiten brachte. Der Sultan von Granada setzte in Almería Abu l-Abbás als Gouverneur ein um Almería wieder zu seiner ursprünglichen Größe zu führen, was diesem jedoch, trotz großer Anstrengung, nicht gelang.
 
Um diese Zeit begannen die Spanier immer größere Teile Andalusiens zu erobern und 1309 belagerte der katholische König Jaime II de Aragón (Jakob II. von Aragon) mehrere Monate lang Almería, war dann jedoch gezwungen mit dem Sultan von Granada ein Abkommen zu treffen und sich aus Almería zurückzuziehen. Erst im Jahr 1489 gelang es dann den katholischen, spanischen Truppen, im Rahmen der Reconquista, Almería endgültig einzunehmen.
 
Fortsetzung folgt ...